Dr. Barry Kaplan Sie wären nicht der einzige, der erwartet, dass Schokolade ein diätetisches No-Go für die kardiovaskuläre Gesundheit ist. Die Forschung der letzten 10 Jahre hat gezeigt, dass gesättigte Fette nicht gut für das Herz sind. Der regelmäßige Verzehr dieser Fette wurde mit einem Anstieg des LDL-Cholesterins in Verbindung gebracht
Um herauszufinden, warum Schokolade eine positive Wirkung auf den Cholesterinspiegel hat, finden Sie hier eine kurze Chemiestunde über Fette. Zunächst einmal ist Fett Öl, das bei Raumtemperatur fest ist, während Öl bei gleicher Temperatur flüssig ist. Die beiden Versionen von Fett sind auf molekularer Ebene ähnlich. Alle Fettsäuren sind lange Ketten aus Kohlenstoffatomen und Wasserstoffatomen mit einer Carbonsäure am Ende. Die Anzahl der Kohlenstoff- und Wasserstoffatome in der Fettsäure bestimmt die meisten ihrer Eigenschaften, z. B. wie sie schmeckt und ob sie fest oder flüssig ist.
Wenn nun alle Kohlenstoffatome durch Einfachbindungen verbunden sind, wie in Stearin- und Myristinsäure, spricht man von einer „gesättigten Fettsäure“. Wenn es eine Doppelbindung im Molekül gibt – Sie haben es erraten – wird es als „einfach ungesättigtes Fett“ bezeichnet. Und schließlich, wenn es zwei oder mehr Doppelbindungen gibt, wie in Linolsäure, ist es ein mehrfach ungesättigtes Fett.
Die medizinische Forschung sagt uns seit einiger Zeit, dass einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren viel gesünder für unseren Körper sind als gesättigte Fette. Gesättigte Fette erhöhen fast ausnahmslos das schlechte Cholesterin und senken manchmal das gute. Die Ausnahme ist jedoch eine Fettsäure mit 18 Kohlenstoffatomen. Stearinsäure, ein gesättigtes Fett, senkt nachweislich das Gesamtplasmacholesterin und das LDL-Cholesterin. Und jetzt verstehen Sie, wie gut Schokolade für Ihren Cholesterinspiegel sein kann: Sie ist voller gesättigter Fettsäuren mit 18 Kohlenstoffen.
In einer Studie, die an der Chinesischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften in Peking durchgeführt wurde, suchten Forscher nach Studien, die untersuchten, wie Kakao Blutfette oder Lipide beeinflusst. Sie fanden insgesamt acht Studien mit 215 Personen. Nach der Analyse der Studien stellte das Forscherteam fest, dass der Verzehr von Kakao den LDL-Cholesterinspiegel um etwa sechs mg/dL und den Gesamtcholesterinspiegel um die gleiche Menge senkte. Die Forscher fanden auch heraus, dass es Menschen mit Risikofaktoren für Herzerkrankungen wie Diabetes waren, bei denen ihr LDL-Cholesterin und ihr Gesamtcholesterin am stärksten um jeweils etwa acht mg/dl sanken.
Ein Hinweis zur Vorsicht: Mäßigung ist der Schlüssel! Nur Menschen, die kleine Mengen Kakao aßen – eine Menge, die 260 Milligramm Polyphenole oder weniger enthielt – erfuhren cholesterinsenkende Wirkungen; Menschen, die mehr konsumierten, zeigten keine Wirkung.