Dr. Barry Kaplan Rückenschmerzen – es ist eine so häufige und schwächende Erfahrung. So viele von uns suchen nach einer langfristigen Linderung von Rückenschmerzen, die nicht mit der Einnahme von Medikamenten und dem täglichen Risiko vieler unangenehmer Nebenwirkungen verbunden ist. Jetzt haben Forscher in Staffordshire, England, möglicherweise eine neue, alternative Behandlung für Menschen entwickelt, die unter Rückenschmerzen leiden.
Die randomisierte klinische Studie untersuchte 402 Personen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren, die seit weniger als 12 Wochen unter Rückenschmerzen litten. Die Hälfte der Studienteilnehmer erhielt eine Standardversorgung für diese Art von Schmerzen – Physiotherapie (Diagnose und Behandlung von Rückenproblemen durch manuelle Therapie, einschließlich Massage und Bewegung) – und die andere Hälfte durchlief ein Schmerzbehandlungsprogramm, das versuchte, „psychosoziale“ Faktoren zu lösen. die das Problem verursacht oder dazu beigetragen haben.
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Mit psychosozialen Faktoren bezogen sich die Forscher auf die mentale/emotionale Belastung und sozial beeinflusste Vorstellungen über Schmerzen, die eine Person daran hindern können, sich von ihren Rückenproblemen zu erholen. Das bedeutet also, dass es nicht unbedingt nur ein körperliches Problem ist, das Ihre Schmerzen verursacht, sondern dass auch Ihr Geist eine große Rolle bei dem Problem spielen könnte.
Die neue Art der Therapie – ein Schmerzbehandlungsprogramm – beinhaltete, den Probanden beizubringen, sich Ziele in ihrer eigenen Therapie zu setzen und mentale und emotionale Probleme zu überwinden, die ihre Rehabilitation beeinträchtigen könnten. Die Patienten lernten, wie sie ihren eigenen Behandlungsplan erstellen können, um mit Rückenschmerzen umzugehen, einschließlich eines Fitnessprogramms für zu Hause. Sie lernten auch etwas über den Zusammenhang zwischen Schmerz und Psyche.
In dem Programm wurden den Probanden Strategien beigebracht, die ihnen helfen, mit dieser Art von Problemen umzugehen; zum Beispiel Dinge zu erkennen und zu vermeiden, die ihren Schmerz auslösen, und zu lernen, mit negativen Emotionen wie Angst umzugehen, die ihrer Genesung im Wege stehen.
Die Forscher verfolgten beide Patientengruppen nach drei Monaten und 12 Monaten. Bei der Messung der Ergebnisse haben die britischen Forscher vor allem darauf geachtet, wie stark sich der Grad der Behinderung der Rückenschmerzpatienten verändert hat. Sie untersuchten auch weniger konkrete Fragen. Dazu gehörte, ob die Patienten mit der Behandlung zufrieden waren, ob ihre Schmerzen mehr oder weniger stark waren, ob sie unter Depressionen litten, ob sie aufgrund von Rückenschmerzen noch Bewegungsangst hatten und wie sie mit diesen Herausforderungen umgingen.
Die Ergebnisse waren für die beiden Gruppen sehr ähnlich, was darauf hindeutet, dass die Schmerzbehandlungstechnik ungefähr so effektiv ist wie Physiotherapie. Obwohl weitere Studien durchgeführt werden sollten, um festzustellen, ob diese neue Art der Geist/Körper-Therapie eine kurzfristige Linderung bei Rückenschmerzpatienten bewirken könnte und ob sie bei bestimmten Arten von Patienten vorteilhafter ist als bei anderen, ist sie dennoch vielversprechend .
Diese Erkenntnisse bedeuten nicht, dass die Physiotherapie obsolet ist – im Gegenteil, sie ist für manche Menschen immer noch sehr effektiv. Es ist jedoch offensichtlich, dass Schmerz sehr kompliziert ist und die Heilung dieses Schmerzes einen Ganzkörperansatz beinhalten sollte. Daher sollte die Struktur der Physiotherapie neu bewertet werden, um den Menschen auch den Umgang mit den psychosozialen Aspekten ihrer Rückenschmerzen beizubringen. Je mehr Ansätze wir gegen Rückenschmerzen haben, desto größer sind die Heilungschancen für die Betroffenen – und das bedeutet für viele Menschen eine geringere Wahrscheinlichkeit einer langfristigen Behinderung.