Pilotstudie zeigt postoperatives Online-Potenzial

Es ist ein grundlegender Bestandteil der medizinischen Versorgung, dass sich Patienten nach der Operation einer Nachsorgeuntersuchung durch ihren Arzt unterziehen. Laut einer Pilotstudie der Vanderbilt University, die Möglichkeiten zur Optimierung des Prozesses untersuchte, stellten die Forscher fest, dass es genügend Patientenunterstützung gibt, um postoperative Konsultationen über das Internet durchzuführen, im Gegensatz zu persönlichen Treffen mit ihren Chirurgen.Die postoperative Versorgung basiert darauf, sicherzustellen, dass die Operation ihr beabsichtigtes Ziel erreicht hat, dass die Operationswunde richtig heilt und dass keine anderen Komplikationen aufgetreten sind. Obwohl die „Telemedizin“ (die Nutzung des Internets für verschiedene Arzt-Patienten-Funktionen) zugenommen hat, wurden nur wenige Online-Tools in die postoperative Versorgung integriert.

Für die Studie wurde ein Online-Portal erstellt, über das Patienten und Ärzte interagieren und Gesundheitsdaten weitergeben können. An der Studie nahmen 50 Patienten teil, die sich einer Gallenblasenentfernung und Hernienoperationen unterzogen hatten. Über das Portal konnten diese Patienten mit ihren Chirurgen in Kontakt treten und per Tablet, Smartphone oder Webcam Bilder ihrer Wunden hochladen. Ungefähr 76 % der Patienten gaben an, dass Online-Besuche als einzige Form der Nachsorge akzeptabel seien, während 68 % der Chirurgen angaben, dass Online- und persönliche Besuche gleichermaßen nützlich seien.

Obwohl vielversprechend, erkennen die Vanderbilt-Forscher mehrere Einschränkungen der Studie an. Obwohl Effizienz- und Komfortgewinne hervorgehoben wurden, müssen die Vorteile gegen die Verwendung von patientengenerierten Daten (die Wundbilder), Haftungsbedenken und die Änderungen abgewogen werden, die die Vereinbarung für die Beziehung zwischen Patient und Anbieter mit sich bringt. Die von der Studie abgedeckten Operationen waren auch relativ unkompliziert und andere Arten von Operationen wären weniger geeignet, um die postoperative Online-Versorgung zu nutzen.

Als Pilotstudie lag das Hauptaugenmerk im Wesentlichen darauf, den „Proof of Concept“ zu ermitteln – ob die postoperative Online-Versorgung von Patienten und Chirurgen ausreichend akzeptiert wurde, um eine Weiterentwicklung zu rechtfertigen. Nachdem dieses Interesse bestätigt wurde, ist weitere Forschung geplant, um Wege zur Bewertung von Sicherheit und Qualität zu finden und geeignete Standards für postoperative Online-Bewertungen festzulegen.

Die Studie wurde vom Journal of the American College of Surgeons akzeptiert und ist derzeit online verfügbar. Es wird später in diesem Jahr in der Printausgabe der Zeitschrift erscheinen.

Quelle für den heutigen Artikel:
Broman, K., et al., „Postoperative Care Using a Secure Online Patient Portal: Changing the (inter)Face of General Surgery“, Journal of the American College of Surgeons 2015, doi:http:// dx.doi.org/10.1016/j.jamcollsurg.2015.08.429.

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