Eine neue Studie der American Heart Association zeigt, dass Frauen, die an einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) leiden, ein bis zu 60 % höheres Risiko haben, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.
Die in der Fachzeitschrift Circulation veröffentlichten Ergebnisse basieren auf einer Analyse von fast 50.000 Frauen im jungen und mittleren Alter. Im Laufe von 20 Jahren analysierten die Forscher ihre Exposition gegenüber Traumata und beobachteten ihre PTSD-Symptome in Bezug auf das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Unter Verwendung eines Fragebogens zur Bewertung verschiedener Symptome und Erlebnisse von Traumata fanden die Forscher heraus, dass die Rate an Herzerkrankungen bei Frauen mit mindestens vier PTBS-Symptomen um 60 % höher war als bei Frauen, die kein traumatisches Ereignis erlebt hatten. Selbst bei Frauen, die ein traumatisches Erlebnis, aber keine PTBS-Symptome hatten, waren die kardiovaskulären Raten immer noch 45 % höher. Darüber hinaus machten ungesunde Gewohnheiten wie Rauchen und Bewegungsmangel sowie Erkrankungen wie Bluthochdruck fast die Hälfte der Zusammenhänge zwischen höheren PTBS-Symptomen und Vorfällen von Herzerkrankungen aus.
Obwohl PTBS eine Erkrankung ist, die traditionell mit Männern in Verbindung gebracht wird, werden immer mehr Frauen davon betroffen. Bei Frauen wird PTSD oft durch eine Naturkatastrophe, körperliche Übergriffe oder unerbetenen sexuellen Kontakt ausgelöst. Zu den Symptomen können Schlaflosigkeit und Müdigkeit, Gedächtnisprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten, betäubte Emotionen und unerwünschte Flashbacks gehören.
Obwohl diese Ergebnisse nicht überraschen mögen, hoffen die Autoren der Studie, dass sie die Art und Weise verändern werden, wie Ärzte mit PTBS-Fällen umgehen, die traditionell in den Bereich der psychischen Gesundheitsfürsorge fallen. Stattdessen benötigen PTBS-Patienten Zugang zu sowohl psychischer als auch physischer Gesundheitsversorgung, da beide eindeutig miteinander verflochten sind.