Laut einer neuen Studie, die in Sociology of Health and Illness veröffentlicht wurde, wird entlassenen Straftätern nicht genügend Unterstützung angeboten, um Suizid und Drogenmissbrauch zu verhindern.
Die Forscher befragten 35 männliche Straftäter im Alter von 18 bis 52 Jahren. Die Teilnehmer wurden in einem halbstrukturierten Format befragt, das eine Woche vor ihrer Entlassung aus dem Gefängnis und dann sechs Wochen nach ihrer Entlassung stattfand.
Jeder Teilnehmer hatte kürzlich von persönlichen Problemen berichtet, und mehr als die Hälfte der Gruppe – 18 von 35 Teilnehmern – hatte mindestens einmal in ihrem Leben einen Selbstmordversuch unternommen. Diese Personen wurden in zwei Kategorien eingeteilt: Teilnehmer, die einen Selbstmordversuch unternommen haben, und Teilnehmer, die mehrere Selbstmordversuche unternommen haben.
Die Forscher entdeckten, dass Teilnehmer, die mehrere Selbstmordversuche unternommen hatten, sich weniger unter Kontrolle über ihre Situation fühlten, während Teilnehmer, die nur einmal einen Selbstmordversuch unternommen hatten, gewalttätigere Methoden anwandten, die zu einem Todesfall führen konnten.
Die Studienautoren kommen zu dem Schluss, dass es eine primäre und sekundäre Gesundheitsversorgung sowie Unterstützung durch Drogen- und Gesundheitsfachkräfte geben sollte.
Professor Richard Byng von den Schools of Medicine and Dentistry der University of Plymouth Peninsula stellt fest: „Die Betreuung von Suizidgefährdeten erfordert nicht nur eine vollständige Bewertung der Risiken und ihrer Bedürfnisse, sondern auch ein genaues Verständnis dafür, wo sich eine Person befindet der Weg zum Suizid. Unsere Studie legt nahe, dass es eine Gruppe von Personen mit hohem Risiko gibt, die noch nie einen Suizidversuch unternommen haben und für die Identifizierung und Engagement von entscheidender Bedeutung sind.“