Laut einer neuen Studie, die im Journal of Virology veröffentlicht wurde, kann eine Klasse häufig verwendeter Medikamente das Eindringen von Ebola- und Marburg-Viren in Wirtszellen blockieren.
Die Forscher entdeckten, dass Ebola und Marburg über einen Zelloberflächenrezeptor in die Wirtszellen eindringen, der wie ein Tor wirkt. Der Zelloberflächenrezeptor ist ein Protein namens G-Protein-gekoppelter Rezeptor (GPCR). Sie sitzen auf der Oberfläche der Zellen und sind Teil einer Vielzahl biologischer Prozesse.
Das Forschungsteam hat etwa 1.000 Verbindungen gescreent und festgestellt, dass 20 GPCR-Antagonisten – Moleküle, die den Rezeptor blockieren – Ebola- und Marburg-Viren erfolgreich daran hindern, in die Wirtszellen einzudringen.
Die Forscher schlussfolgern, dass GPCRs eine wesentliche Rolle beim „Filovirus-Eintritt“ spielen und GPCR-Antagonisten als wirksame Therapie zur Bekämpfung der Ebola- und Marburg-Viren eingesetzt werden können.
Der leitende Forscher der Studie, Professor Lijun Rong, weist darauf hin, dass es viele Medikamente gibt, die über diesen Mechanismus wirken. „Das gibt uns ein riesiges Repertoire, das gegen Ebola/Marburg getestet werden kann“, bemerkt Rong.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt an, dass der aktuelle Ebola-Ausbruch in Westafrika der größte und schwerste Ausbruch seit der ersten Entdeckung des Virus im Jahr 1976 ist. Seit März 2014 gab es 27.898 Ebola-Fälle und 11.296 Todesfälle durch das Virus.