Dr. Barry Kaplan Vielleicht können Sie es nicht ertragen, in einem kleinen, überfüllten Raum zu sein, oder Sie fangen beim Anblick einer winzigen Spinne an zu schreien. Wenn Sie eine Phobie haben, dann wissen Sie, wie sie Ihren Alltag beeinflussen kann. Phobien können mild sein oder das Leben komplett verändern. Egal, ob Ihre Phobie Ihnen Angst macht, Ihr Zuhause zu verlassen, oder Sie einfach vom Camping abhält, es ist ein großes Problem, das möglicherweise Ihre Lebensqualität beeinträchtigen könnte.
Ärzte haben lange daran gearbeitet, ein Heilmittel für diese irrationalen Ängste zu finden. Einige Erfolge wurden in Psychotherapie, virtueller Realität und sogar Hypnose festgestellt, aber diese Therapien funktionieren nicht unbedingt bei jeder Person.
Nun versucht eine aktuelle Studie, die Angst vor Phobien durch eine einfache Injektion zu beseitigen. Es stellt sich heraus, dass Cortisol, ein Glucocorticoid-Hormon, das in der Nebennierenrinde produziert wird, die Antwort auf die Behandlung von Phobien sein könnte. Ähnlich wie Adrenalin wird dieses Hormon in Stresssituationen vom Körper ausgeschüttet.
Es erscheint wahrscheinlich seltsam, dem Körper einer Person in einer Situation, die bereits Stress verursacht, mehr Stresshormon zu injizieren. Laut einer Studie, die in der Märzausgabe der Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht wurde, scheint die Zugabe von mehr Cortisol in das System einer Person ihre Angst zu verringern.
Wissenschaftler sind sich nicht ganz sicher, welche Rolle Cortisol im menschlichen Körper spielt, außer dass es in Stresssituationen freigesetzt wird, aber die neuen Beweise stützen eine Theorie, dass Cortisol bei der Verringerung von Angst nützlich sein kann.
Forscher injizierten Patienten, die an sozialer Phobie litten, eine Dosis von 25 mg Cortisol. Eine Stunde später wurden die Patienten in eine Situation gebracht, von der bekannt ist, dass sie bei Patienten, die an dieser Störung leiden, Angst erhöht. Der Schuss reduzierte ihre Angst in allen Phasen der Situation.
Eine andere Gruppe – diese litt unter Arachnophobie (Angst vor Spinnen) – erhielt eine kleinere Dosis Cortisol, bevor sie dem Insekt ausgesetzt wurde. Ihr Angstniveau wurde ebenfalls deutlich reduziert. Patienten, denen ein Placebo verabreicht wurde, erfuhren keine Veränderungen in ihrem Angstniveau.
Noch aufregender ist die Tatsache, dass Patienten, denen die Cortisolspritzen verabreicht wurden, diese reduzierte Angst beibehielten, als sie zwei Tage nach ihrer letzten Injektion ihrer Phobie ausgesetzt waren.
Diese Studie zeigt, dass Cortisol nützlich sein kann, um phobiebedingte Angst vorübergehend und möglicherweise sogar dauerhaft zu reduzieren. Es funktioniert jedoch nicht bei allen Arten von Ängsten (Angst, keinen Job zu bekommen oder eine Wette zu verlieren usw.), also ist es nicht die Antwort auf alle Ihre Ängste, sondern nur auf Ihre Phobien.
Oh, und es gibt noch eine weitere Gruppe von Menschen, bei denen diese Injektion möglicherweise nicht funktioniert – Menschen mit Angst vor Nadeln.